Archiv der Kategorie: Migration, Heimat, Identität 2020

Virtuelle Jugendbegegnung

Sergey:  Es gibt viele Gründe, warum Menschen fliehen.

Ich meine, dass Migration ein dauernder Prozess ist. Dieser Prozess hat Vor- und Nachteile.  Deshalb brauchen alle Länder eine sehr vorsichtige Migrationspolitik.

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Ich meine, dass Menschen nicht nur vor einem Krieg und schlechtem Klima, sondern auch aus finanzschwachen Ländern ohne Meinungsfreiheit flüchten.

Die Migranten haben eine andere Kultur und Identität als die Bürger in dem Gastland. Es ist sehr wichtig, die Migranten zu integrieren, um eine Einheit in der Gesellschaft zu haben. Die Gesellschaft eines Staates hat verschiedene Gruppen mit eigenen Identitäten, aber es ist notwendig, für alle Gruppen etwas Gemeinsames zu haben. 

Der Klimawandel und der Umweltschutz sind sehr wichtige und komplizierte Fragen. In Russland gibt es viele Diskussionen über Umweltschutz, aber es gibt nur wenige Regierungsmassnahmen. Zum Beispiel gab es vor kurzer Zeit die Umweltkatastrophe in Sibirien, wo die Ölpest oder das Massensterben von Meerestieren im Fernen Osten passieren passiert ist.  Die Leute sprechen über diese Nachrichten in sozialen Netzwerken, ohne andere Aktionen vorzunehmen.

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Heimat ist das Fundament von Identität. Ich denke, dass jeder Mensch eine eigene Heimat hat. Das ist kein Ort, sondern ein Gefühl, und dieses Gefühl kann ihm in Schwierigkeiten helfen.

von Sergey

 

Walerija Domaschkina: Einen Ort finden

Ich bin der Meinung, dass Heimat nur die eine sein kann: Meine Familie, meine Wohnung, der Ort, wo ich aufgewachsen bin. Meine Heimatstadt bedeutet Heimat für mich und ich denke, das wird für immer so bleiben. Aber man kann sich eine zweite Heimat aufbauen.

Ich habe meine Heimat aufgegeben, weil es in meiner Heimatstadt keine beruflichen Möglichkeiten gibt. Ich habe Fernweh und ich möchte andere Städte und Länder besuchen, um einen passenden Ort für mein Leben zu finden. Ich wohne schon seit sechs Jahren in einer anderen Stadt. Die Menschen, die ich habe, sind das Wichtigste, was ich in meiner neuen Heimat brauche. Das sind meine Freunde, denen ich vertrauen kann und mit denen ich mich wie zu Hause fühle.
Früher dachte ich, dass Heimat nur mit einem Ort verbunden ist. Jetzt bin ich mit anderen Menschen einverstanden, dass Heimat kein Ort sein kann. Das ist ein sehr großer Unterschied.  Ein Geruch, ein Laut und Gefühle können auch Heimat bedeuten. Tausende von Menschen verlassen ihre Heimat und müssen an einem anderen Ort eine neue Heimat finden. Aber es ist sehr schwierig, ein neues Leben aufzubauen. Man muss sich anpassen, zum Beispiel an eine Sprache oder an kulturelle oder soziale Besonderheiten. Und wenn ein  Mensch etwas findet, was ihn an Heimat erinnert oder was eine neue Heimat sein kann, dann kann dieser Mensch  Schwierigkeiten besser überwinden und sich  ein neues Leben aufbauen. von Walerija Domaschkina

Kristina: Einen Sinn findet man überall

Das Wort „Heimat“ berührt jedes Herz, gibt Hoffnung und lässt schöne Erinnerungen zu. Jeder Mensch hat sich irgendwann Gedanken über seine Heimat gemacht. Leider zwingen die Umstände die Menschen manchmal, ihre Heimat  zu verlassen und zu  fliehen. Viele Migranten und Flüchtlinge machen sich auf den Weg zu einer besseren Zukunft. Kriege, Naturkatastrophen, innere Auseinandersetzungen sind Ursachen dafür. Ich würde vielleicht meine Heimat verlassen, wenn ich mich dort nicht am richtigen Ort und auch unwohl und unsicher fühlen würde. Dabei wäre es für mich kein großes Problem, eine zweite Heimat aufzubauen. Das Wichtigste wäre es dann für mich, dass dieses Land mir kulturell und ideologisch passen würde. Neue Freunde, eigene Familie, Arbeit, das alles kommt mit der Zeit. Ich habees  schon probiert in einem anderen Land bzw. in Deutschland zu wohnen. Am Anfang war es gar nicht so leicht, ich habe mich wahnsinnig einsam gefühlt, aber später habe ich Freunde und meine Leidenschaft – Zumba gefunden. Es ist auch klar, dass man die Sprache kennen und Regeln verstehen und folgen muss, um sich einzuleben. Man wird auch immer seine erste wahre Heimat vermissen, aber man sollte nie in der Vergangenheit leben, sondern nach vorne schauen und neue Ziele und Träume ausdenken und erreichen. Überall kann man einenSinn im Leben finden. von Kristina

 

Sergey: Kuscheltier Tschapa

Meistens verbinde ich den Begriff Heimat mit meiner Familie. Ich habe ein Kuscheltier, das besonders wichtig für mich ist, weil es mich an meine Kindheit erinnert. Das ist ein Hund mit rotem Hut und er heißt „Tschapa“. Dieses Spielzeug war ein Geschenk von meinem Großvater.

Der Name „Tschapa“ hat eine interessante Geschichte. Normalerweise hat er den Hut eines Feuerwehrmannes. Aber mein Großvater findet diesen Hut sehr ähnlich mit dem Hut von einem Helden der Roten Armee, Wassili Iwanowitsch Tschapajew. Deswegen heißen andere Familienmitglieder diesen Hund „Tschapa“.

Heute habe ich mein Kuscheltier in meinem Elternhaus gelassen, aber manchmal nehme ich oder meine Frau es auf Reisen mit.

 

 

 

 

 

Christina Fichtner: Die Schönheit der Stadt

Auf diesem Foto kann man einen der Flüsse in St. Petersburg sehen – Fontanka. Für mich ist der Fluss ein Symbol der Stadt. Die Flüsse betragen etwa 7% der gesamten Stadtfläche. Vor sechs Jahren kam ich nach Russland. Zuerst studierte ich an der Russischen Staatlichen Pädagogischen Universität von Herzen. Sie ist am Ufer des Flusses Moika. Dann studierte ich an der St. Petersburger Staatlichen Universität, die sich am Ufer des Flusses Newa befindet. Das ist der größte Fluss in unserer Stadt. Und jetzt wohne und arbeite ich auch neben dem Ufer des Kanals Griboedova. Also jeden Tag gehe ich die Ufer entlang und betrachte die Schönheit der Stadt.